Unterschrift als Startsignal - Förderphase bis 2021 - ZZ 26.10.2016

Unterschrift als Startsignal - Förderphase bis 2021 - ZZ 26.10.2016

Unterschrift als Startsignal

Förderphase bis 2021: Zuschuss für öffentliche und private Projekte - Planer beraten Bürger kostenlos

von Lutz Hilken

Ostereistedt. Lange ist über die Dorfentwicklung in den drei Selsinger Südgemeinden Rhade, Seedorf und Ostereistedt gesprochen worden. Jetzt folgen Taten. Bis zum 15. Februar 2017 müssen Förderanträge für die ersten öffentlichen und privaten Projekte beim Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) vorliegen. Was dafür erforderlich ist, erläuterten Planer und ArL am Montagabend bei einer Bürgerversammlung in Ostereistedt.
Bürgermeisterin Ulrike Ringen freute sich über das große Interesse im „La Locanda“. Der Allgemeine Vertreter des Samtgemein-debürgermeisters, Gerhard Kahrs hoffte, dass die Dorfentwicklung in den Südgemeinden den gleichen Erfolg haben werde wie zuvor in den Nordgemeinden. Arbeitskreissprecher Maik Schmidt aus Rhadereistedt wünschte sich für die bis 2021 laufende Förderphase, in einigen Jahren rückblickend von einem „Glücksfall“ sprechen zu können.
Wolfgang Kleine-Limberg vom Planungsbüro „mensch und region“ gab einen Überblick über den Dorfentwicklungsplan, der sich auf dem Weg von der Planungsin die Umsetzungsphase befindet.
Sein Kollege Ivar Henckel erwähnte, dass in Rhade, Rhadereistedt, Rockstedt, Ostereistedt, Seedorf und Godenstedt fast 300 Gebäude für eine Förderung in Frage kommen. Das betrifft ortsbildprägende ältere Bauten bis Mitte der 1960er Jahre.
Planer Andreas Ackermann erwähnte unter anderem die 43 landwirtschaftlichen Betriebe in den sechs Dörfern und die bevorstehende Pflanzaktion zur Dorfentwicklung am 5. November in Ostereistedt und am 12. November in den anderen Gemeinden.

Antragstellung beginnt
Siegfried Dierken vom ArL in Verden vermittelte die Botschaft des Abends: Das Beantragen von Förderprojekten kann beginnen. „Es geht nicht nur darum, Projekte im öffentlichen Bereich auf den Weg zu bringen, sondern auch für private Antragstellungen kann jetzt die Zeit genutzt werden, um diese vorzubereiten.“ Das müsse nicht sofort geschehen, denn der Förderzeitraum laufe bis zum Jahr 2021. „Sie haben ausreichend Zeit, sich Gedanken darüber zu machen.“ Die Rahmenbedingungen seien in Sachen Dorfentwicklung noch positiver als für die Selsinger Nordgemeinden, insbesondere für den privaten Bereich.
Den Bürgern stehe Hilfe zur Seite, um sich im Förderdschungel zurecht zu finden und die entsprechenden Förderkriterien zu erfüllen: Das Planungsbüro „mensch und region“ in Hannover sowie Bent Gerken bei der Samtgemeinde Selsingen.

Sodann Unterzeichneten Siegfried Dierken sowie Repräsentanten der Samtgemeinde und der beteiligten Gemeinden eine Absichtserklärung, die Dorfentwicklung zu unterstützen und Geld zur Verfügung zu stellen. „Nur dann kann es klappen.“
Christina Wilke vom ArL erläuterte Voraussetzungen für die Antragstellung, um in den Genuss von Fördergeldern zu kommen.
Erster Schritt: „Vereinbaren Sie mit dem Planungsbüro ein kostenloses Gespräch.“ Im zweiten Schritt sollten Kostenvoranschläge eingeholt werden. Obacht: Spätere Kostenerhöhungen gehen zu Lasten des Antragstellers.
Danach solle der Förderantrag ausgefüllt werden, der bis zum 15. Februar eines Jahres beim ArL vorliegen muss. Bis Mai folge eine Antwort über die Förderung. Das Bauvorhaben darf erst nach der Bewilligung beginnen und muss in fünf bis sechs Monaten beendet sein. Zuletzt folgt die Abrechnung. Christina Wilke: „Ich freue mich auf viele Anträge.“

 

Fördersummen
» Privatbürger oder Vereine erhalten in der Rege! 30 Prozent der Investitionssumme als Zuschuss für zuwendungsfähige Projekte.
» Die Mindesthöhe des Zuschusses beträgt 2500 Euro. Das bedeutet, dass insgesamt mindestens 8335 Euro investiert werden müssen.
»Die maximale Fördersumme beträgt 50000 Euro für den privaten Bereich.
» Eigenleistungen werden bei privaten Vorhaben nicht gefördert, können jedoch bei gemeinnützigen Vereinen anerkannt werden.


Standpunkt von Lutz Hilken - Chance nutzen

Bis zu 30 Prozent Förderung für private Bauvorhaben an alten ortsbildprägenden Gebäuden? Das ist doch was. Wer schon immer mal überlegt hatte, von außen sichtbare Bausubstanz wie Dach, Fenster oder Fassade zu erneuern oder einen Gebäudeteil erstmals zu dämmen, der sollte sich jetzt ernsthaft überlegen, Nägel mit Köpfen zu machen. Die Dorfentwicklung bietet in den kommenden fünf Jahren etliche Möglichkeiten. Eine grundlegende ist, sich zum Auftakt kostenlos von Planern beraten zu lassen. Ein Angebot, das Bürger unbedingt wahrnehmen sollten, denn die Dorfentwicklung ist nicht nur für die beteiligten Kommunen ein Glücksfall, sondern auch für Hauseigentümer, die die Chance zur Förderung ergreifen. Eine solche wird sich nach Ende der Dorfentwicklung im Jahre 2021 wohl nicht so schnell wieder ergeben.

ZZ 26.10.2016