Zeit bis 2020: „Nutzen Sie die Chance“ - ZZ 18.07.2015

Zeit bis 2020: „Nutzen Sie die Chance“ - ZZ 18.07.2015

Zeit bis 2020: „Nutzen Sie die Chance“

Viel Arbeit für Dorfregion „Selsingen Süd"

VON LUTZ HILKEN SEEDÖRF. Der offizielle Startschuss für die Dorfentwicklungsplanung in den drei Gemeinden Ostereistedt Rhade und Seedorf ist gefallen. Die Planer Wolfgang Kleine-Limberg, Ivar Henckel und Andreas Ackermann stellten die Strategie des Vorgehens für die Dorfregion „Selsingen Süd" im Seedorfer Schützenhaus vor. „Wir setzen da an, wo Sie aufgehört haben." Ein Ausblick.

„Wir freuen uns, dass wir mit Ihnen das Thema Dorfentwicklüng weitertreiben können“, , sagte Wolfgang Kleine-Limberg vom Planungsbüro „Mensch und Region“ aus Hannover. Den rund 70 Bürgern und Kommunalpolitikern aus den sechs Orten Godenstedt, Seedorf, Rhade, Rhadereistedt, Rockstedt und Ostereistedt kündigte er an: „Es kommt einiges an Arbeit auf uns zu.“

Inhaltlicher Wandel
Es gebe einen Wandel von der Dorfemeuerung zur Dorfentwicklung - nicht nur im Namen, sondern auch inhaltlich. „Sie haben in den vergangenen zwei Jahren intensiv über das Thema Daseinsvorsorge gesprochen“, erinnerte Kleine-Limberg. Dieses Thema gewinne weiter an Bedeutung. Es gehe nicht mehr nur um die Themen Siedlung, Bausubstanz und Wohnen, sondern um Tourismus, Klimaschutz, Mobilität, Ökonomie, Versorgung oder Ehrenamt.
In den Gemeinden sei schon einiges an Vorarbeit geleistet worden, von der Auswahl der Ankerprojekte bis zu Voruntersuchungen. „Wir setzen da an, wo Sie aufgehört haben.“

Landschaftsplaner Andreas Ackermann wird vor allem für den „weichen Teil“ der Dorferneuerung zuständig sein, also fürs Grün und für Gemeinschaftsaktionen. Überdies erwähnte er den Einsatz der Zuckerrübe für die Biogasproduktion als Themenwunsch, der als Pilotprojekt für den alternativen Energie-pflanzenanbau von den Nawa-ro-Biogasanla-genbetreibern geäußert wurde. Das Thema Energie und deren Nutzung vor Ort werde die Dorfemeuerung sicher begleiten, merkte er an. Ebenso erwähnte er den Wunsch, eigentlich in jedem der Dörfer die Dorfgemeinschaftseinrichtungen zu stärken. Ob und in welchem Umfang diese realisiert würden, das gelte es zu entscheiden.
Hier gebe es unterschiedliche Ansätze: In Rhadereistedt etwa geht es im Wesentlichen um einen Dorfgemeinschaftsraum im Feuerwehrhaus, in Ostereistedt um die Außenanlagen am Fachwerkhaus, in Rhade um den Dorftreff mit Dorfladen. „Spannende Projekte, aber sie sind nicht alles, was in der Dorferneuerung besprochen wird.“ Daher wird es gemeindliche und thematische Arbeitsgruppen sowie einen überörtlichen Arbeitskreis mit Vertretern aus allen Orten geben. Für September sind erste Treffen angesetzt. „Wir wünschen uns weiterhin viele Ideen.“ Denn wenn das Konzept erarbeitet werde, entstehe manchmal aus kleinen gedanklichen Pflänzchen ein tolles Projekt.

Zum Dorftreff Rhade: Hier solle versucht werden, möglichst schnell in die Förderung zu gelangen, sagte Wolfgang Kleine-Limberg, und zwar unabhängig von der Fertigstellung des Dorferneuerungsplanes, so dass 2016 die Eröffnung stattfinden könne.
Der 15. Februar jeden Jahres ist der Stichtag, bis zu dem Förderanträge für private und öffentliche Projekte eingereicht werden müssten. Für das Rhader Dorfla-den-Projekt sei theoretisch auch der 30. September diesen Jahres denkbar, hieß es. Die Gesamtplanung müsse bis dahin stehen.
Bezug nehmend auf die bis 2020 dauernde Förderperiode für „Selsingen Süd“ appellierte Siegfried Dierken vom Amt für regionale Landesentwicklung: „Nutzen Sie die Chance“, damit am Ende der Dorfemeuerung alle sagen könnten. „Es hat sich gelohnt.“ ZZ 18.07.2015