Finanziell noch „Luft zum Atmen“

11.04.2022 00:00
Montag, 11. April 2022, Zevener Zeitung
 
Gemeinde Rhade nutzt Förderprogramme und investiert weiter in die Infrastruktur – Rat befürwortet den Etat

Von Lutz Hilken Rhade. Die Steuersätze bleiben unverändert in der Gemeinde Rhade. „Wir sind solide finanziert“, sagt Bürgermeister Marco Mohrmann. Zwar wird die Verschuldung im Laufe des Jahres voraussichtlich auf rund 623000 Euro steigen, doch „wir haben einen ausgeglichenen Haushalt und einen guten Puffer“. Der Rat befürwortete das Zahlenwerk einstimmig – und auch das Investitionsprogramm für die kommenden Jahre. Denn die Kommune hat noch einiges vor.

l noch „Luft zum Atmen“
Die Neugestaltung des Friedhofes in Rhade ist weit gediehen und die größte Investition dieses Jahres, die im Etat ausgewiesen ist. Hilken

„Wir sind kaufmännisch vorsichtig, aber trotzdem mutig, was Investitionen angeht“, bilanzierte der Bürgermeister. Dabei verschwieg er nicht, dass Rhade von niedrigen Zinssätzen sowie einer vergleichsweise niedrigen Samtgemeinde- und Kreis-Umlage profitiert. „Das lässt uns Luft zum Atmen.“

Natürlich gelte es, weiter Vorsicht walten zu lassen und Schulden zu tilgen, soweit dies möglich sei. Aber das Geld werde „ausgegeben für Dinge, die diese Gemeinde lebenswert machen“. Mohrmann: „Hier passiert eine ganze Menge, wir nutzen die Chance der Förderprogramme.“

Das spiegelt sich in den Investitionen wieder. Der Löwenanteil von 250 000 Euro fließt in die Neugestaltung des Rhader Friedhofes. Die ist nahezu abgeschlossen. 130 000 Euro erwartet die Gemeinde über die Dorfentwicklung als Förderung vom Land, sodass bei der Gemeinde Kosten von 120 000 Euro bleiben.

17 000 Euro für einen neuen Zaun beim Kindergarten sowie 20 000 Euro als Zuschuss an den TSV Rhade für die Sanierung der Umkleiden sind weitere Investitionen, die im aktuellen Etat ausgewiesen sind.

2023 wird es interessant, weil dann das Land die Rhadereistedter Ortsdurchfahrt saniert und die Gemeinde sich in Sachen Querungshilfe, barrierefreiem Ausbau der Bushaltestellen und Regenwasserkanal einbringen muss. Abzüglich von Zuschüssen bleiben 233 000 Euro von der Gemeinde zu zahlen.

Ausblick auf 2023 und 2024

2023 soll auch der Friedhof in Rhadereistedt neu gestaltet werden – ebenfalls über die Dorfentwicklung. Kosten: 55 000 Euro. 35 000 Euro sind an Fördermitteln zu erwarten. Auch der Weg zur Grünschnittdeponie soll 2023 eine neue Decke bekommen. 2024 steht in Rhade dann die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt im Bereich Schulstraße/Hauptstraße an.

Bei all diesen Investitionen kommt dem aktuellen Etat zugute, dass der Haushaltsplan von 2021 um etwa 100 000 Euro besser ausgefallen ist als erwartet und die Gemeinde rund 700 000 Euro Rücklagen hat. Die für 2022 vorgesehene Kreditaufnahme von 150 000 Euro ist also verkraftbar.

Aus dem laufenden Etat soll unter anderem der Dorfladen umgebaut (10 000 Euro) werden, außerdem sind 10 000 Euro an Planungskosten für die Erweiterung des Kindergartens eingeplant. Die 50 000 Euro für das Ändern des Bebauungsplanes im Gewerbegebiet Rhadereistedt werden laut Marco Mohrmann „absehbar nicht reichen“. Kämmerer Patrick Schlesselmann erwähnte, Mehrkosten könnten hier überplanmäßig bereitgestellt werden.

Den Ansatz für die Wirtschaftswegeunterhaltung verdoppelte der Rat auf Anregung von Maik Schmidt auf 20 000 Euro. An Steuereinnahmen erwartet die Gemeinde etwa 975000 Euro, davon muss sie rund 727 000 Euro an Umlagen wieder abgeben.

Dorftreff Rhade

Das Grundstück an der Hauptstraße 7 in Rhade, das ehemalige Gasthaus und als Dorftreff genutzte Gebäude, soll amtlich neu vermessen werden. Der Auftrag solle in diesen Tagen vergeben werden. Das teilte Bürgermeister Marco Mohrmann dem Gemeinderat mit. „Das machen wir, um die Zufahrt zum Dorfladen zu sichern bei weiterer Verwertung dieses Grundstückes.“

Ein Satzungsentwurf dazu solle in der nächsten Ratssitzung am 20. April  vorgestellt werden. Im Idealfall beschließe der Rat dann eine Satzung, „wie das Grundstück zukünftig genutzt werden muss“. Dabei nannte der Bürgermeister seniorengerechtes Wohnen als Beispiel.

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Die Ortsdurchfahrt in Rhadereistedt soll ab März 2023 erneuert werden. 2024 folgen dann Bauarbeiten an der Ortsdurchfahrt in Rhade.