Rhader beeindrucken Jury

23.06.2022 00:00

„Unser Dorf hat Zukunft“: Entscheidung über Qualifikation für Landesentscheid soll schon heute fallen

Von Bert Albers Rhade. Wer sind eigentlich die Eckrehmer? Und welche Abteilungen gibt es im TSV? Wenn Annika Wangerin und ihre Jury-Kollegen am Mittwoch in Rhade gut zugehört haben, dann kennen sie die Antworten. In jedem Fall haben sie „viele tolle Sachen gesehen“, wie es Wangerin am Ende des rund zweistündigen Besuchs auf den Punkt brachte.

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Auch an den Genuss war gedacht: Hier serviert Claudia Oerding zur Verabschiedung der Juroren Likör. Für die zehn Damen und Herren gab es außerdem je eine von den Kindergartenkindern handbemalte Holzkiste mit örtlichen Leckereien und Erinnerungsstücken. Albers

„Unser Dorf hat Zukunft“, heißt der Wettbewerb, in dem Rhade schon einiges erreicht hat. Und scheinbar passt der Name zum Rhader Lebensgefühl, wie Wangerin es wahrnahm: „Dass Sie alle mit so viel Zuversicht in die Zukunft blicken, das konnte man heute in jedem Beitrag fühlen und sehen“, sagte sie.

Was sie meinte, waren diverse Präsentationen, mit denen Rhade sich und seine Dorfgemeinschaft in den Landesentscheid des Wettbewerbs hieven wollte. Der Kommissionsbesuch wurde zu einem Spaziergang unter strahlender Sonne, der zu sehenswerten Ecken des Dorfes führte. Dort erfuhren die Juroren, wie vielfältig etwa das Rhader Vereinsleben ist, wie sich die Feuerwehr für die Zukunft wappnet oder welche Anstrengungen unternommen werden, um Bauplätze auszuweisen. Auch eine Stippvisite im Dorfladen durfte nicht fehlen.

Unterwegs machten offenbar nicht nur die kurzen Redebeiträge Eindruck: „Ich habe auf unseren Bereisungen noch nicht so viel Grün gesehen, wie hier. Das war sehr idyllisch“, stellte Wangerin fest.

Allerdings geht es in dem Wettbewerb nicht in erster Linie um Schönheit oder Idylle. Vielmehr sollen sich die Teilnehmer – Rhade misst sich mit neun anderen Dörfern, darunter mit Mulmshorn und Buchholz (bei Visselhövede) zwei andere aus dem Landkreis Rotenburg – gerüstet zeigen für die Herausforderungen kommender Jahrzehnte. Deshalb werden vor allem Konzepte zur Dorfentwicklung und zur Infrastruktur bewertet, das soziale und kulturelle Leben oder Ansätze zur wirtschaftlichen Entwicklung.

Welche Orte im ehemaligen Regierungsbezirk Lüneburg mit Blick auf solche Faktoren am besten aufgestellt sind, werden die Beteiligten schon sehr bald erfahren. „Wir entscheiden morgen mit den frischen Eindrücken“, sagte die Kommissionsvorsitzende am Rande des gestrigen Besuchs. Am heutigen Donnerstag stehen noch zwei Ortsbesichtigungen an. „Es geht niemand nach Hause, bevor wir nicht wissen, wer die Dörfer sind, die wir in den Landeswettbewerb schicken“, so Wangerin.

Bürgermeister Marco Mohrmann und sein Stellvertreter Olaf Wendelken sind optimistisch, dass Rhade dazu gehört. „Ich bin mir sicher, dass es gut war“, lautete Mohrmanns Fazit nach dem Rundgang. „Ich bin optimistisch, was das Weiterkommen angeht.“ Er habe den Eindruck, dass die Jury beeindruckt gewesen sei. Zumal so viele Dorfbewohner dabei waren und Interesse gezeigt hätten. Ähnlich äußerte sich Wendelken: „Ich bin rundum zufrieden. Alle sind dabei und begeistert.“ Bleibt aus Sicht der Verantwortlichen zu hoffen, dass das bei einem eventuellen Einzug in den Landesentscheid wieder so wäre. Der soll im September stattfinden.

Rhade konkurriert mit neun anderen Dörfern um den Einzug in den Landesentscheid, nämlich: Kirchweye (Landkreis Uelzen), Müden (Landkreis Celle), Kirchboitzen, Lünzen (beide Heidekreis), Neuenwalde (Landkreis Cuxhaven), Garlstedt, Rautendorf (beide Landkreis Osterholz) sowie Buchholz bei Visselhövede und Mulmshorn.

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Raphaela Vink übernahm während des Kommissionsbesuchs am Donnerstagnachmittag die Rolle der Moderatorin und Antreiberin. Sie sollte dafür sorgen, dass man sich im engen Zeitplan bewegte.

Quelle: Zevener Zeitung