Unser Dorf hat Zukunft

09.06.2022 00:00

Mit klarem Ziel vor Augen

So bereitet sich Rhade auf den Bezirksentscheid im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ vor

Von Lutz Hilken Rhade. „Wir sind Rhade!“: So heißt es auf dem Logo, das die Dorfgemeinschaft in den Vordergrund stellt. Dass dies keine leere Floskel ist, haben die Einwohner vielfach unter Beweis gestellt. Und sie wollen es wieder tun: Der Ort bereitet sich auf den Bezirksentscheid im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ vor. Denn am 22. Juni kommt die Bewertungskommission aus Lüneburg zu Besuch. 90 Minuten haben die Rhader dann Zeit, um ihren Ort vorzustellen. Alle Bürger sind willkommen.

m Ziel vor Augen

T-Shirts mit dem Logo „Wir sind Rhade!“, das den Ort seit Jahren begleitet, sind nun für den Dorfwettbewerb geschaffen worden. Holger Albrecht (von links), Ilse Halupzok, Claudia Oerding und Olaf Wendelken von der AG „Unser Dorf hat Zukunft“ freuen sich auf den Besuch der Jury.Hilken

2018 war Rhade Kreissieger im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Seither hat sich eine Menge getan. 2021 nahm Rhade nochmals außer Konkurrenz am Kreisentscheid teil, um daraus zu lernen. Denn das Ziel der Rhader ist es letztlich, sich über den Bezirks- für den Landeswettbewerb zu qualifizieren.

Wenn die Jury aus Lüneburg in zwei Wochen nach Rhade kommt, haben die Bürger eineinhalb Stunden Zeit, um ihren lebendigen Ort zu präsentieren. Das geht anders als im Kreiswettbewerb vonstatten: „Wir werden nicht mit einem großen Reisebus durchs gesamte Dorf fahren, sondern begrüßen die Jury am Kindergarten, einem ersten zentralen Anlaufpunkt“, kündigt Olaf Wendelken von der AG „Unser Dorf hat Zukunft“ an. Das passe gut, denn Kita-Kinder seien mit dem Zukunftsbegriff verbunden.

Von der Kindertagesstätte und dem dortigen zentralen Spielplatz aus ist ein Spaziergang vorgesehen, der zunächst zum Friedhof führen wird, der ja im Zuge des Dorfentwicklungsprojektes jüngst neu gestaltet worden ist. Auf der Strecke in Richtung Dorfladen stellen sich örtliche Vereine und Institutionen wie die Feuerwehr, die Landjugend oder die Rhader Landbühne vor, so der Plan. Überhaupt ist die Präsentation des Ortes minutiös vorbereitet.

„Wir haben die Vereine mit eingebunden, dementsprechend können ganz viele Rhader mit dazu kommen“, unterstreicht Olaf Wendelken. Alle Einwohner seien als Gäste willkommen und dürften gerne Präsenz zeigen. Gerne schon ab 13.30 Uhr beim Kindergarten, wenn die Bewertungskommission eintreffen wird. Von 13.50 bis 15.20 Uhr läuft dann die Zeit für die Präsentation.

Nach Kindertagesstätte, Friedhof und Vereinspräsentation soll der Spaziergang zum 2017 eröffneten Dorfladen von Bürgern für Bürger führen. „Ein wesentlicher Ankerpunkt“, wie Olaf Wendelken betont. Der Dorfladen sei „eine großartige Sache“ für den Ort, maßgeblich von Ehrenamtlichen ins Leben gerufen und in Form eines wirtschaftlichen Vereins betrieben.

Was Bürger hier gemeinsam erreicht haben, soll der Vorsitzende Hermann Kück der Jury im Dorfladen erläutern. Auch die Entstehungsgeschichte könnte kurz angerissen werden. Zehn Minuten Zeit sind für den Dorfladen vorgesehen. Damit der Rundgang im vorgesehenen Zeitplan bleibt, sind schon Probeläufe absolviert worden, bekennt Olaf Wendelken. „Warten wir mal ab, wie es in 14 Tagen wird“, sagt er lächelnd.

Gang zur Kirche

Vom Dorfladen geht es schließlich weiter über die Hauptstraße zur Kirche, ein präsentes Baudenkmal im Ortsmittelpunkt. „Die Kirchengemeinde ist sehr vielfältig und an vielen Dingen beteiligt.“ Ein Blick soll vom Kirchenparkplatz auch in Richtung Grundschule und Sportplatz des TSV geworfen werden. „Denn wir haben leider keine Zeit, um dort hin und wieder zurückzugehen“, ergänzt Claudia Oerding von der AG.

Auf der Grünfläche hinter Kirche und Gemeindehaus solle die Präsentation ausklingen. „Wir hoffen auf gutes und sonniges Wetter, damit alles draußen stattfinden kann“, so die Repräsentanten der Arbeitsgruppe. Die Landfrauen servieren frischgebackenen Kuchen von den Rhader „Backobenfrünn“. Auch diese Gruppen werden sich vorstellen.

Die „Eckrehmer“ werden in ihren Trachten dabei sein und somit einen Eindruck der Dorf-Folklore geben. Vorgesehen sei es zudem, das Thema Landwirtschaft im Ort mit zu diskutieren, etwa die Energiegewinnung über Photovoltaik- und Biogasanlagen.

Neben der Ökonomie steht die Ökologie auf der Agenda, um etwa auf Naturdenkmäler hinzuweisen und auf Naturschutzprojekte wie am Baggersee im Königsmoor. Holger Albrecht vom Team der Vorbereiter möchte am 20. Juni einen neuen selbstgedrehten Film ins Internet stellen, der die verschiedenen Seiten Rhades dokumentiert. „Es ist sehr viel Natur dabei, auch im Ton“, sagt er lachend. Abgespielt werden solle er zum Ausklang im Hintergrund über eine Leinwand, sofern die Möglichkeit besteht.

Jedes Mitglied der Bewertungskommission hat bereits im Vorfeld eine Bewerbungsmappe bekommen mit reichlich Informationen über Rhade, „damit sie sich schon vorweg mit dem Ort befassen können“, schildert Claudia Oerding. Die Bevölkerung wird über Karten an jeden Haushalt eingeladen.

Und die Jury soll ein Abschiedsgeschenk in Form eines von Kindergartenkindern bemalten Holzkastens mit Produkten aus Rhade bekommen. Vom Inhalt müsse man sich überraschen lassen. Wie überhaupt vom Ergebnis der gesamten Präsentation.

Erste Teilnahme

Die zehnköpfige Bewertungskommission für den Bezirksentscheid besteht aus Repräsentanten des Städte- und Gemeindebundes, der Landfrauen, der Landwirtschaftskammer, des Landvolks, des Landkreistages, des niedersächsischen Heimatbundes und des Amtes für regionale Landesentwicklung (ArL) in Lüneburg.

 

Für Rhade ist es die erste Teilnahme am Bezirksentscheid im Dorfwettbewerb. Die Jury kommt am Mittwoch, 22. Juni, nach Rhade. Die Präsentation erfolgt von 13.50 bis 15.20 Uhr. Rhade ist eines von zehn im Bezirk teilnehmenden Dörfern. Fünf Orte qualifizieren sich für den Landeswettbewerb.

Ein Film über Rhade, gedreht von AG-Mitglied Holger Albrecht, ist über den QR-Code zu sehen. Einfach mit dem Mobiltelefon scannen und anschauen. Am 20. Juni möchte Holger Albrecht einen weiteren Film freischalten.

m Ziel vor Augen

Die gebundene Bewerbungsmappe, die die Rhader der Jury vorab schicken mussten, umfasst mehr als 50 Seiten mit Informationen über Rhade.